Halte durch - 5. Folge
by Ava Conway
Lynn -- im Ernst, was ist hier los?
Lynn setzt Drake wieder auf den Stuhl.
Ich kann es erklären.
Das solltest du auch besser.
Ich fasse es nicht -- ich habe dir vertraut.
Und du kannst mir immer noch vertrauen.
Du hast fünf Minuten Zeit --
Ich brauche nur zwei.
Lynn zeigt mit dem Kopf auf Drake.
Ich wollte ihn aus dem Stuhl holen. Wir brauchen den Kerl nicht mehr.
Ich weiß jetzt, wer diesen anderen Typen die Drogen liefert.
Wer denn?
Sie werden sich wünschen, sie wären tot. Dafür werde ich sorgen.
Genau.
Deshalb müssen wir den Händler ins Visier nehmen, nicht den Kerl hier.
Der ist nicht mehr wichtig.
Es spielt auch keine Rolle, zu welcher Gruppe er gehört.
Wie bitte?
Lynn schaut Foxy an.
Sie will ihre Freundin nicht verraten ...
Aber die Alternative -- Drake sterben lassen -- würde sie umbringen.
Gemeinsam haben sie so viel durchgestanden.
Und er ... er ist ihr wichtig. Wichtiger, als sie sich eingestehen will.
Er hat ihr beim letzten Einsatz das Leben gerettet.
Jetzt ist es an der Zeit, dass sie seins rettet.
Es ist nämlich jemand hier im Raum, der ist nicht sauber.
Stimmt’s, Foxy?
Foxy schaut überrascht und geht einen Schritt zurück.
Ich weiß nicht, wovon du redest.
Lynn hält den Ring hoch.
Du hast diesen Ring geschenkt gekriegt, nicht wahr?
Er war ein Geschenk von deinem Freund ...
Von deinem Freund, der bei diesem kleinen Revierkampf die Fäden zieht.
Foxy schaut im Raum umher.
Ich weiß nicht, wovon du redest.
Dein Freund hat dir doch diesen Ring geschenkt, oder nicht?
Ja, na und?
Er hat ihn dir als Dankeschön geschenkt, weil du ihm geholfen hast, in L.A. seine Gruppe aufzubauen.
Du hast so getan, als wärst du eine von uns, und hast uns in die Irre geführt ...
Währenddessen hat er sein Territorium erweitert und auf unseren Straßen sein Rapture verkauft.
Was? Das ... das stimmt nicht.
Lynn wendet sich Jax zu.
Du hattest so eine Ahnung, was sie betrifft.
Weißt du noch, was du zu mir gesagt hast?
Pass auf Foxy auf -- Füchsinnen arbeiten schließlich allein.
Du hast gesagt, Füchsinnen sind schlau und skrupellos.
Und jetzt sieh sie dir an -- sie hilft jemand anderem, Rapture zu verkaufen.
Mitten in deinem Revier.
Nein, du verstehst alles falsch.
Ich wusste gar nichts über Rapture. Er hat mich benutzt, um --
Du kleines Miststück.
Packt sie!
Es entsteht Chaos, aber bevor jemand sie auch nur berühren kann ...
... springt Foxy an Jax vorbei und rennt zur Tür hinaus.
Ihr zwei kommt mit mir.
Der Rest bleibt hier bei Lynn. Den Gefangenen legt ihr um.
Umlegen?
Ja, wir wollen eine Botschaft an jeden senden, der versucht, auf unserem Territorium zu dealen.
Ich lasse mich von niemandem verarschen.
Jax und seine Entourage gehen, Lynn zückt ihr Handy.
Hier Ruby. Brauche Verstärkung. SOFORT!
Was gibt es?
Ich habe Drake gefunden.
Lynn schaut vom Handy auf und sieht, wie Drake wieder an den Stuhl gefesselt wird.
Ihre Augen weiten sich --
Jagger und Brock, zwei der brutalsten Banditen, haben ihre Hände auf ihn gelegt.
Sie werden ihn töten!
Abwarten. Die Kavallerie ist unterwegs.
Macht schnell!
Panik erfasst Lynn, als Brocks drohende Stimme den Raum durchdringt.
Boss, wie sollen wir ihn umlegen?
Ich bin für schön langsam.
Nein.
Lynn steckt ihr Handy ein.
Wir müssen warten.
Wieso? Du hast Jax’ Befehl doch gehört.
Jagger zieht ein Messer.
Ich schneide zuerst.
Nein.
Lynn ist bewusst, dass sie hoffnungslos unterlegen ist.
Es sind mindestens zehn weitere Banditen im Raum.
Jagger fährt mit der Klinge über Drakes Wange.
Drake erstarrt vor Schmerz, als das Blut von seiner Haut tropft.
Scheiße.
Lynn zieht ihre Pistole.
Keine Bewegung.
Sie hat eine Pistole ... in DIESEM Raum?
Aber der Boss duldet keine Pistolen ...
Alle drehen sich zu Lynn.
Wer bist du, zum Teufel?
Ich bin das Miststück, das dich gleich verhaftet.
Lynn zeigt ihre Dienstmarke.
Niemand rührt sich.
Sie ist vom Scheiß-FBI -- schnappt sie euch!
Schnell wird Lynn von der Bande überwältigt.
Mehrere Schüsse fallen, treffen aber niemanden.
Die Banditen fesseln Lynn und setzen sie neben Drake.
Drake flüstert ihr zu:
Das war dumm.
Du hättest mich sterben lassen sollen.
Halt die Klappe.
Es ist, als würde ich wieder mit Diana sprechen.
Niemand wird sterben.
Es ist noch nicht vorbei.
Mach nur keine Dummheit.
Sie krümmt die Finger, als Jagger mit einem Messer auf sie zukommt.
Ich hab’s dir gesagt -- ich bin nicht wie Diana.
Ich bin härter.
Ich kann das hier durchstehen.
Jagger beugt sich herunter und hält ihr das Messer an die Wange.
Weißt du, ich konnte dich noch nie leiden.
Ach ja? Ich habe dich auch nie gemocht.
Lynn verpasst Jagger einen Kopfstoß, so dass dieser überrascht das Messer fallen lässt.
Drake fängt es mit gefesselten Händen, bevor es zu Boden fallen kann.
Er schneidet die Kabelbinder an seinen Handgelenken durch.
C -- ein Uhr!
Drake erkennt den Befehl, springt auf und stürzt sich auf den Banditen, der direkt vor ihm steht.
AA -- sechs Uhr!
Er dreht sich um und attackiert den Banditen mit zwei schnellen seitlichen Schlägen ans Kinn.
Lynn! B ist auf deiner 3!
Lynn dreht sich nach rechts und holt mit dem Bein zu einem Tritt aus.
Nachdem sie ihren Angreifer mit einem Tritt an die Knie ausgeschaltet hat, geht sie in den Angriff.
Drake und Lynn handeln, wie sie es in der Ausbildung gelernt haben. Sie schützen einander den Rücken.
Gemeinsam töten sie die Banditen, einen nach dem anderen.
Als der letzte Bandit ausgeschaltet ist, trifft die Verstärkung ein.
Ihr kommt ein bisschen zu spät, Jungs.
Mein Gott. Konntet ihr mir nicht einen übrig lassen?
Drake taumelt zu Boden.
Lynn eilt an seine Seite.
Kann jemand Erste Hilfe leisten?
Wir brauchen Hilfe hier drüben!
Zwei Männer treten vor, als Ruby einen Krankenwagen ruft.
Wir können übernehmen.
Lynn tritt zurück, die Männer versuchen, Drake zu verarzten, so gut es geht.
Nachdem sie provisorische Verbände gelegt haben, lassen sie Lynn und Drake allein.
Du hättest deine Tarnung nicht aufgeben sollen.
Ich hatte keine Wahl. Sonst wärst du jetzt tot.
Ja, aber du hast dein Leben dafür riskiert.
Und es ist besser, ich sterbe, als du.
Sag das nicht.
Warum nicht? Es stimmt doch.
Na, ist doch jetzt egal. Wir haben beide unsere Tarnung verloren.
Nein, DEINE Tarnung ist futsch.
Du kannst jetzt nicht ernsthaft im Sinn haben, wieder in den Außendienst zu gehen.
Du siehst scheiße aus.
Ich muss zurückkommen.
Jetzt, wo wir Foxy aufgespürt haben, kann ich den honduranischen Lieferanten aus der Deckung locken.
Wir sind kurz davor, den Fall abzuschließen.
Ich weiß es.
Lynn starrt Drake lange an.
Dann nimmt sie ihren Fuchs-Ring ab und gibt ihn ihm.
Du hast recht.
Ach ja?
Ich meine, natürlich habe ich recht.
Wenn wir eine Chance haben wollen, diesen honduranischen Lieferanten zu fassen, dann musst du zurückkommen.
Drake dreht die Finger um den Ring.
Mach nichts Dummes.
Zum Beispiel mein Leben riskieren?
Das gehört zum Job. Und du weißt es.
Lynn mahlt mit dem Kiefer, sagt aber nichts.
Die Tür fliegt auf, Sanitäter kommen hereingelaufen.
Tränen laufen über Lynns Gesicht.
Sie tritt zurück, während die Sanitäter sich um Drake kümmern.
Dieser Einsatz ist so gefährlich.
Wie soll Drake beim nächsten Mal überleben, wenn Lynn nicht da ist, um ihm den Rücken zu decken?
Er wird da draußen alleine sterben -- und sie wird nichts dagegen tun können.
Frustriert geht sie weg.
Es muss einen Weg geben, ihm zu helfen.
Und, verdammt, sie wird den Weg finden.
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