Die Seele der Party - 2. Folge
by Ava Conway
Wie sieht es aus bei dir?
Ich bin in der Hütte -- endlich.
Hat länger gedauert als gedacht, um sicherzugehen, dass der Wald sauber ist.
Ich habe der Gruppe gerade ihre Sicherheitsanweisungen gegeben. Ein ganz schön wilder Haufen.
Ja, lol. War schwer, sie aufzurütteln, bevor ich losgegangen bin.
Es waren mehr Leute in der Hütte als auf dem Anmeldeformular. Haben alle bezahlt?
Ja. Ein paar Leute haben sich in letzter Minute angemeldet. Freunde von Freunden.
Ich hoffe, du hast sie dir genau angeschaut.
Du machst dir zu viele Sorgen.
Und du machst dir nicht genug Sorgen. Ein einziger Fehler und wir landen im Knast.
Entspann dich, ich hab alles unter Kontrolle.
Hast du?
Was soll das denn heißen?
Weiß nicht. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache.
Kaum hatte ich das Signal zum Beginn gegeben, fingen alle an, um sich zu schießen.
Ich hab gerufen, sie sollen aufhören, auf gut Glück herumzuballern. Weil jemand verletzt werden könnte.
Und die haben mich ausgelacht. Ausgelacht!
Und dann sind mehrere alleine losgelaufen.
Hast du sie zurückgeholt? Alle müssen zusammenbleiben …
Bin gerade dabei, den Letzten aufzuspüren.
Anscheinend hat keiner meine Regelliste beachtet.
Die sind halt aufgeregt. Man jagt so ein anspruchsvolles Wild ja nicht alle Tage.
Warte mal -- ich glaube, ich sehe da vorne den Letzten von der Truppe.
Mehrere Minuten vergehen.
Heilige Scheiße!
Was ist?
Oh Gott. Das ist schlimm.
Was???
Ich habe das letzte Mitglied der Jagdgruppe gefunden.
Und??
Jemand hat ihn niedergeschossen.
Fuck.
Verdammt. Ist er schwer verletzt?
Er ist tot.
Scheiße. Das wird schmutzig.
Jetzt höre ich überall um mich herum Schritte. Ich glaube, die Leute rücken wieder aus.
Die Jagdgruppe hält sich nicht an die Regeln. Die reinste Anarchie hier draußen.
Entspann dich.
Bist du irre?? Jemand wurde getötet! Wie kann ich mich da entspannen?
Diese Jagdgruppe hat mehr Geld als Jagdgeschick. Hab ich dir doch gesagt.
Ja, aber …
Eine Leiche hatten wir bisher noch nicht.
Außer der Beute. Aber wir wissen, wie wir mit der Beute umzugehen haben.
Das ... das hier ist anders.
Schmeiß den toten Typen einfach ins Gebüsch. Wir räumen ihn nach der Jagd weg.
Was ist, wenn ihn jemand von der Gruppe findet? Wenn er es der Polizei sagt?
Was sollen wir dann sagen?
Dass jemand aus Versehen einen aus der eigenen Jagdgruppe erschossen hat anstelle des jungen Mädchens, das er jagte?
Das gefällt mir nicht. Wir müssen es abblasen.
Alle haben eine Verzichtserklärung unterschrieben und wissen, dass so etwas passieren kann.
Zum Aussteigen ist es jetzt zu spät. Sie haben schon bezahlt.
Wir sind zusammen auf diesem Trip, mein Freund.
Ein Scheißtrip ist das, du Arschloch!
Schau mal, du musst es einfach nur am Laufen halten. Ich habe alle Hände voll mit der Beute.
Wo ist Lynn überhaupt? Ist mir ihr alles in Ordnung?
Du solltest den echten Namen der Beute in dieser Spielphase lieber nicht nennen.
Du bist ihr doch noch nicht auf den Fersen, oder?
Was? Nein, natürlich nicht.
Gut. Dann reiß dich zusammen und beseitige die Leiche.
Wie denn?
Hab ich dir doch gesagt -- schleif ihn in ein Gebüsch und sorg dafür, dass unsere zahlenden Kunden sich weiter auf das Ziel konzentrieren.
Okay.
Ich muss los. Die Beute ist in Bewegung.
Verdammt, sie ist schnell. Ich kann sie nicht einholen.
Ich brauche Hilfe, damit sie wieder in Reichweite kommt.
Kannst du nicht mal was alleine machen? Ich schlage mich hier drüben mit diesen Idioten herum …
Nein. Du hast die bessere Beziehung zu ihr. Dir vertraut sie.
Aber die Jagdgruppe …
Scheiß auf die Gruppe. Wenn die Beute es aus dem Wald schafft und zur Polizei geht, dann sind wir am Arsch.
Hol sie zurück zu den Autos. Ich komme mit der Gruppe dorthin.
Gut. Hauptsache, wir setzen diesem Spiel so schnell wie möglich ein Ende ...
Nate, sie haut ab. Melde dich bei ihr. SOFORT.
Seufzend tippt Nate in seiner Anrufliste auf Lynns Namen und hält das Handy ans Ohr.
Lynn, bist du da?
Ja.
Nate tritt aus dem Wald und sieht auf einem kleinen Schotterweg zwei parkende Autos.
Wo bist du? Ich habe Brads Wagen gefunden, aber es ist niemand hier.
Auch Brad nicht?
Nein. Sag mir, wo du bist, und ich hole dich ab.
Ich bin zum See gegangen, um mich zu orientieren.
Ich glaube, ich war zu gut zu sehen. Sie haben mich gefunden, also musste ich wegrennen.
Sie?
Ja. Brad und mehrere andere.
Ich höre noch ihre Stimmen aus der Ferne.
Nate überprüft sein Gewehr und stellt fest, dass es keine Munition mehr hat.
Es war grauenhaft. Die haben auf mich geschossen, da bin ich gerannt.
Dann bin ich gestolpert und gestürzt.
Nate legt das Gewehr auf die Motorhaube.
Alles klar mit dir?
Nicht wirklich.
Nate, ich bin über eine Leiche gestolpert!!!
Scheiße.
Nate, ich hab solche Angst. Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Ich rufe die Polizei.
Nein, keine Polizei!
Was? Warum nicht?
Weil die Bullen alles nur noch komplizierter machen.
Diese Leute sind verrückt, Lynn.
Wenn wir die Bullen rufen, drehen sie vielleicht durch und dann bist du in noch größerer Gefahr.
Ach so, daran habe ich gar nicht gedacht.
Du solltest diese Leute nicht noch wütender machen, als sie schon sind.
Warum sollten sie wütend auf mich sein?
Was habe ich ihnen denn getan?
Hör mal, ich kümmere mich um alles. Sag mir einfach, wo du bist.
Ich ...
Lynn?
Scheiße. Ich glaube, sie haben mich wiedergefunden!
Ich höre nichts.
Schaffst du es zurück zum Wagen?
Ich kann dir helfen, wenn du zum Wagen zurückkehrst.
Ich ... ich glaube, ich schaffe es.
Beeilung, Lynn! Ich kann dir nur helfen, wenn ich weiß, wo du bist!
Okay, bin unterwegs.
Ohne aufzulegen, wirft Nate sein Handy auf den Fahrersitz von Brads Auto.
Als er von weitem Gewehrschüsse und Schreie hört, geht er mit seinem Gewehr hinter den Kofferraum und lädt nach.
Lynn kommt aus dem Wald heraus, die Haare zerzaust und die Kleider zerrissen.
Sie steckt das Handy in die Tasche und taumelt auf Nate zu.
Oh, Nate! Gott sei Dank.
Starte den Wagen, die sind direkt hinter mir.
Nate kommt hinter dem Kofferraum seines Wagens hervor und legt das Gewehr an.
Lynn wankt zurück.
Nate?
Er zielt mit der Waffe genau auf sie.
Ach du Scheiße!
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