Halte durch - 3. Folge
by Ava Conway
Drake kommt das sehr bekannt vor.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Frau, die er liebt, nicht auf ihn hört.
Lynn denkt, sie sei ganz anders als Diana, doch das ist sie nicht.
Und wenn er nicht aufpasst ...
... dann macht sie den gleichen dummen Fehler wie seine Frau.
Rede, verdammt noch mal!
Wer ist dein Lieferant?
Drake stöhnt, als sie ihm erneut gegen den Kiefer schlägt.
Was kümmert dich das?
Du hast Rapture auf unserem Territorium verkauft.
Das hier ist unser Revier.
WIR sollten diesen Stoff hier verkaufen.
Drake murmelt:
Ich recherchiere ... von wegen.
Wovon redet er?
Weiß ich nicht. Er ist im Delirium.
Lynn verpasst ihm den nächsten Faustschlag.
Der metallische Geschmack von Blut erfüllt seinen Mund.
Drake starrt Lynn vorwurfsvoll an.
Kommunikation ist sinnlos, wenn du nie die Wahrheit sagst.
Ich bin keine schäbige Lügnerin. Du bist es, der lügt.
Du hörst mir immer noch nicht zu, oder?
Ich höre zu, wenn du vernünftig redest.
Also -- sag uns, wer dir das Rapture liefert.
Drake presst die Lippen zusammen und sagt nichts.
Ich werde ihn zum Reden bringen.
Foxy lässt seine Arme los und hält ihm ein Messer an die Wange.
Rede -- oder ich schneide dir den hübschen Kiefer aus dem Gesicht.
Lynn packt ihr Handgelenk und reißt das Messer weg.
Nein.
Ist das dein Ernst?
Dieser Mann hat mich beleidigt. Ich will ihn selber töten.
Lynn wendet sich mit hasserfülltem Blick zu Drake.
Ich werde den verlogenen Verräter zum Sprechen bringen.
Wieder schlägt sie ihn mit der Faust.
Plötzlich wird Drake klar, dass sie ihn töten wird, wenn er nicht schnell handelt.
Gut, ich sag’s euch.
Lynn, statt zu schlagen, hält inne.
Wie heißt er?
Das weiß ich nicht ...
Aber ich habe gehört, er glaubt, dass jede Medaille zwei Seiten hat.
Lynns Augen weiten sich. Sie versteht.
Drake weiß: Endlich hat sie begriffen.
Nie würde er sie verraten.
Scheiße, er quatscht schon wieder Blödsinn.
Ich rufe Verstärkung.
Foxy zieht ihr Handy heraus und verschwindet im Dunkeln.
Lynn löst sich von Drake ...
Aber ihre Miene bleibt angespannt, als sie ihm etwas zuflüstert.
Warum hast du mir nicht früher gesagt, dass du verdeckt arbeitest?
Es war nicht ganz leicht, dir das vor deiner Freundin zu sagen.
Übrigens habe ich nicht damit gerechnet, dass du wie eine Psychopathin auf mich losgehst.
Drake reibt sich den Kiefer.
Du hast gesagt, du arbeitest am Schreibtisch.
Und du hast gesagt, dass du in einer Schulung bist.
Du hast gesagt, ich soll aufhören, Papier zu fressen, und wieder in den Außendienst gehen.
Aber doch nicht so. Du hast dich in meinen Fall gemischt.
Das hier ist MEIN Fall.
Wir haben keine Zeit zum Streiten.
Foxy kann jeden Moment zurückkommen.
Du musst hier weg, und zwar schnell.
Mühsam steht Drake auf --
Doch er erstarrt, als er Schritte auf dem Bürgersteig hört.
Foxy ist früher als erwartet zurückgekommen.
Habe mit Jax geredet.
Sie nickt in Drakes Richtung.
Jax meinte, wir sollen ihn ins Verhörzimmer bringen.
Ich glaube nicht --
Jax hat gesagt, das ist zu wichtig. Er will sich selber darum kümmern.
Foxy beugt sich über Drake und untersucht sein blutiges Gesicht.
Bei unserem Anführer singt er nach fünf Minuten wie ein Kanarienvogel.
Foxy nickt Lynn zu.
Hol den Wagen.
Aber ich --
Lynn, ich weiß gar nicht, wieso du auf einmal so weich bist.
Hol den verdammten Wagen her.
Sofort!
Widerwillig holt Lynn den Wagen. Foxy setzt Drake auf den Rücksitz.
Als sie in den Beifahrersitz rutscht, gibt sie Lynn etwas.
Was ist das denn?
Ich habe dir in der Gasse Rückendeckung gegeben.
Du kannst immer auf mich zählen -- so, wie es in einer Familie sein soll.
Niemand hat jemals so gut auf mich aufgepasst wie du.
Ich möchte, dass du das hier bekommst.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
Sag danke.
Ich danke dir.
Lynn schaut über die Schulter zu Drake.
Drake versucht ein beruhigendes Lächeln, aber die Schmerzen sind zu groß.
Stattdessen schließt er die Augen und bereitet sich auf die Hölle vor, in die er gleich kommen wird.
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