Die Puppenspielerin - 1. Folge
by Hannah Fornero
Verdammt, was soll das, Mama?!
Was ist denn los?
Was macht diese gruselige Puppe auf meinem Bett?
Wovon redest du?
Da sitzt so eine alte Marionette mitten auf meinem Bett.
Sie starrt mich an.
Ihre Augen erinnern mich an Papa :*(
Catherine, schmeiß die Puppe in den Müllcontainer.
Was? Wieso?
Warte … sie ist weg.
Was meinst du mit „weg”?
Ich habe für eine Minute mein Zimmer verlassen, während ich dir SMS geschrieben habe.
Und jetzt ist sie nicht mehr auf meinem Bett.
Warte mal, bist du schon nach Hause gekommen?
Hast du sie weggeschmissen?
Nein, ich bin noch auf der Arbeit.
Wo kann sie hin sein?
Es ist doch nur eine Puppe.
Da bin ich mir nicht sicher …
Ach du lieber Gott.
MAMA.
Warum hast du sie da reingelegt?
Habe ich nicht!
Was meinst du?
Mama, hör mir zu.
Ich habe gerade gesehen, wie diese gruselige Puppe über den Boden in meinen Schrank gelaufen ist ...
VON ALLEIN.
Catherine, das ist doch lächerlich.
Wenn du Angst hast, dann verriegele die Schranktür.
Ich gehe da nicht wieder rein!
Ich habe schon Horrorfilme geschaut. Mit dem Ding da lege ich mich nicht an.
Verriegele einfach die Tür und versuch, dir keine Sorgen zu machen.
Ich kümmere mich darum, wenn ich nach Hause komme.
Klar, du bist ja auch eine Expertin im Entfernen von verhexten Puppen.
Ich rufe die Polizei.
Wir brauchen die Polizei hier nicht mit reinzuziehen.
Ich meine, komm schon, Schatz, es ist nur eine Puppe.
Gut.
zwei Minuten später
Catherine?
Alles in Ordnung?
Äh, nicht wirklich.
Warum? Was ist jetzt los?
Hast du die Tür verriegelt?
Ich stehe in meinem Zimmer.
Die Puppe sitzt auf einem Brett in meinem Schrank.
Schatz, warum hast du denn die Tür aufgemacht?
Weil sie mich immer noch anstarrt.
Und jetzt ... Ihr Mund bewegt sich.
Ich glaube, sie will mir etwas sagen.
Reiß ihr den Kopf ab.
Mama! Ich werde dieses Ding NICHT anfassen.
Es ist grauenhaft -
Und ihre Augen sehen genauso aus wie die von Papa.
Wenn ich ihr den Kopf abreiße, bekomme ich ein Trauma.
Schatz, ich dachte, du bist über die Sache hinweg.
Weißt du noch, wie du überall deinen Vater gesehen hast, nachdem er gestorben war?
Sieh mal, ich wollte dir helfen. Aber du musst auch auf mich hören.
Wirf diese Puppe weg. SOFORT!
Catherine?
Ich habe die Schranktür verriegelt.
Ich habe sie so schnell zugeknallt, wie ich konnte.
Sie müsste jetzt da drinnen festsitzen.
Gut. Ich bin bald zu Hause.
Catherine ruft ihre Mutter an …
Gott sei Dank, du bist zu Hause!
Ist die Puppe noch im Schrank?
Ich glaube ja. Jedenfalls habe ich nicht gehört, dass sich die Tür geöffnet hätte.
Gut.
Was sollen wir machen, Mama?
Dieses Ding ist echt gruselig.
Ich sehe es mir mal an.
Was?! Bist du verrückt?!
Das scheint echt gefährlich zu sein.
Bitte lass uns einfach die Polizei rufen, die kümmert sich darum.
Ich habe schon einen Elternteil verloren.
Ich will dich nicht auch noch verlieren.
Catherine, Schatz, ich liebe dich -- aber lass die Dramatik sein.
Es ist bloß eine Puppe.
Wir haben die Situation hier unter Kontrolle. Ich werde nachschauen, was los ist.
Mama ... bitte.
In einer Minute bin ich wieder da. Bleib hier.
Sie verlässt die Küche und geht in Catherines Zimmer.
Im Zimmer ist es still.
Catherines Mutter geht ruhig auf den Schrank zu und klopft an die Tür.
Hallo?
Ist jemand da drin?
Catherines Mutter sperrt die Tür auf und späht hinein.
Ihre Augen weiten sich und sie keucht. Sie knallt die Schranktür zu und verschließt sie wieder.
Mama! Ist alles in Ordnung?
Hat sie dich angegriffen?!
Catherines Mutter packt ihre Tochter am Handgelenk und zerrt sie aus dem Zimmer.
Du hattest recht -- sie IST gefährlich.
Wir müssen uns in meinem Arbeitszimmer einschließen.
SOFORT.
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