Trevor und die Jungfrau - Folge 1
by Kayla Parent
Es geht ein Gerücht um...
Dass Trevor Holt in der ganzen Uni den größten „Du-weißt-schon“ hat.
Und jetzt steht er vor meinem Studentenzimmer… nackt.
Was stimmt eigentlich nicht mit dir?!
Geh zur Seite!
Los!
Ich starre ihn an, als er sich an mir vorbei in mein Zimmer drängt.
Ich kann ihm voll auf den Hintern gucken, als er sich zu Boden beugt und unter mein Bett kriecht.
Ich erkläre es dir später.
Sag ihr nicht, dass ich hier drin bin!
Wem soll ich das nicht sagen??
Als wäre das das Stichwort, ruft eine weibliche Stimme den Flur hinunter nach ihm.
Trevors besorgtes Gesicht schaut unter dem Bett hervor.
Um seinen Mund herum ist roter Lippenstift verschmiert.
BITTE!
Ich bin verzweifelt... ähm...wie heißt du nochmal?
Ich verdrehe die Augen.
Wir hatten nur drei Kurse zusammen.
Martha.
Bitte, Martha.
Sie ist verrückt geworden!
SIE ist verrückt geworden?!
Du bist derjenige, der—
Schau mal, ich schulde dir dann was.
Werde sie bitte für mich los…
Dann mache ich alles für dich.
Ich halte inne und denke darüber nach.
Trevor ist mit Drew befreundet, meinem langjährigen Schwarm.
Vielleicht ist das meine Chance.
Oh Mann, was zum Teufel.
Na gut — aber versteck deine dummen Füße!
Er murmelt "Danke" und sein Gesicht verschwindet wieder unter meinem Bett.
Und das tut es auch keinen Augenblick zu früh, da plötzlich eine wütende Tilla James in meiner Tür erscheint.
Sie trägt ihren charakteristischen roten Lippenstift...
Die gleiche Farbe, die ich gerade um Trevors Mund bemerkt habe.
Wo ist er?!
Wer ist er?
Trevor Holt.
Ich habe gerade gesehen, wie er diesen Flur entlanggerannt ist.
Trevor Holt?
Ich fasse mir ans Kinn und tue so, als würde ich nachdenken.
Sorry, ich kenne niemanden, der so heißt.
Sie mustert mich skeptisch.
Du lügst.
Jeder weiß, wer Trevor ist.
Sogar du, scheinen ihre Augen hinzuzufügen.
In diesem Moment ertönt ein ersticktes Lachen unter dem Bett.
Tilla schaut über meine Schulter.
Ich versuche, ihr die Sicht zu blockieren.
Ich hab's dir gesagt.
Ich habe ihn nicht gesehen.
Sie sieht nicht sehr überzeugt aus, also denke ich schnell nach.
Übrigens…
Du hast da überall Lippenstift auf deinem Kinn.
Ihre Hand bewegt sich schnell zu ihrem Mund.
Sie starrt noch einmal über meine Schulter, geht aber schließlich weg zum Eingang des Wohnheims.
Ich atme auf und schließe die Tür.
Meine Erleichterung ist von kurzer Dauer.
Was ist denn das?!
Ein grinsender Trevor kriecht unter meinem Bett hervor.
Er hält ein paar Unterwäscheteile von mir hoch.
Oma-Höschen?!
Ernsthaft?!
Gehetzt renne ich zu ihm und reiße sie ihm aus den Händen.
Trevor starrt geschockt auf mein Bett, auf dem ich Wäsche gefaltet hatte.
Genauer gesagt…meine Unterwäsche.
Wie viele von diesen Erektionskillern besitzt du?!
Das geht dich nichts an!
Ich schiebe den Rest der Unterwäsche unter meine Decke.
Dann werfe ich ein Handtuch nach ihm, ohne seinen Blick zu erwidern.
Und um Himmels willen, zieh dir was an, ja?!
Trevor legt das Handtuch um seine Taille und grinst immer noch.
Trotzdem danke, dass du sie losgeworden bist.
Sie ist ein bisschen zu einem Problem geworden.
Immer noch defensiv wegen der Unterwäsche, blaffe ich ihn an.
Wieso? Hat sie dich um so etwas wie Ehrlichkeit gebeten?
Oder war es Treue, nach der sie suchte?
Oder nein, ich weiß es! Sie wollte etwas wirklich Unheimliches, wie eine echte Bindung.
Sein Grinsen verblasst.
Sie ist die Ex-Freundin meines Kumpels.
Ich interessiere mich nicht auf diese Weise für sie.
Aber sie kapiert das einfach nicht.
Sie hat mich gerade unter der Dusche in die Ecke gedrängt.
Okkayyyy.
Jetzt fühle ich mich dumm.
Ich will mich schon entschuldigen, aber Trevor lächelt plötzlich wieder.
Ich bemerke ein kleines Grübchen neben seiner Lippe.
Also, was darf's denn sein?
Ich habe gesagt, ich bin dir was schuldig - und ich bin ein Mann, der sein Wort hält.
Mein Bauch füllt sich unmittelbar mit Schmetterlingen.
Kann ich ihm tatsächlich von Drew erzählen?
Er wird mich wahrscheinlich nur auslachen.
Ich erstarre und gehe dann zu dem Rollkragenkleid, das ich aufgehängt habe.
Na ja…wie du sicher weißt, ist die Abschlussparty heute Abend.
Ja, ich weiß.
Er schaut rüber zu meinem Kleid.
Und bitte sag mir, dass du nicht dieses Kleid anziehen willst.
Beleidigt blicke ich ihn an.
Entschuldige bitte?
Er hält abwehrend seine Hände hoch.
Ok sorry, tut mir leid.
Erzähl weiter.
Ich seufze frustriert.
Also, das ist meine letzte Chance, einem Kerl zu sagen, was ich für ihn empfinde.
Er macht dieses Jahr seinen Abschluss.
Äh, ok.
Und was soll ich dabei tun?
Dir Ratschläge geben, oder was?
Na ja…
Ich nehme all meinen Mut zusammen.
Das ist deine letzte Chance, Martha!
Sag es einfach!
Nicht gerade einen Ratschlag, aber…
Es wäre toll, wenn du ein gutes Wort für mich einlegen könntest.
Jetzt wird er aufmerksam.
Wieso sollte ihn interessieren, was ich zu sagen habe?
Weil ihr beiden zusammen im Fußballteam seid.
Er zieht überrascht die Augenbrauen hoch.
Du willst also einem der Fußballspieler sagen, dass du ihn magst?
Und du willst DAS dabei anziehen?
Zu meinem Entsetzen lacht er.
Komm schon Martha, du bist doch eigentlich etwas cleverer.
Diese Jungs interessieren sich nur für eine Art von Mädchen.
Er deutet auf das Kleid.
In erster Linie Mädchen, die sich nicht wie Nonnen anziehen.
Seine Worte drehen mir den Magen um.
Ich fühle, wie mir das Blut in die Wangen schießt.
Ihm zu vertrauen ist das Dümmste, was ich je gemacht habe.
Ich hänge das Kleid wütend auf.
Raus aus meinem Zimmer, Trevor.
Vergessen wir die ganze Sache einfach.
Ich wende mich ab, damit er nicht sieht, wie sehr seine Worte mich getroffen haben.
Ich höre, wie er Luft holt.
Schau mal, ich wollte dich nicht beleidigen.
Ich bin ein Idiot und habe die Angewohnheit, Dinge falsch auszudrücken.
Ich wollte nur sagen, dass dieses Kleid nicht wirklich…zu deinem Vorteil ist.
Ich verrate ihm nicht, dass mir meine Mutter neulich dasselbe gesagt hat.
Ich schaue auf das Kleid und runzele die Stirn.
Vielleicht haben sie beide irgendwo recht.
Sag mir, wer es ist.
Ich werde dir helfen.
Ich verspreche es.
Ich will es ihm nicht sagen.
Aber wenn er mir sagt, dass ich bei Drew keine Chance habe...
Dann kann ich diese kleine Schwärmerei vielleicht endlich überwinden.
Ich atme tief ein und schaue ihm in die Augen.
Es ist Drew Longhorn.
Zu meiner Überraschung sieht Trevor enttäuscht aus.
Ernsthaft?
Wieso ausgerechnet er?
In meinem ersten Jahr waren wir Laborpartner in Chemie.
Wir haben seitdem nicht mehr viel miteinander gesprochen, aber…
Wir haben wirklich gut zusammengearbeitet.
Er war nett zu mir.
Trevor schaut mich skeptisch an, sagt aber nichts.
Na gut.
Du willst Drews Aufmerksamkeit?
Wir werden seine Aufmerksamkeit bekommen.
Mein Herz fängt an, schneller zu schlagen.
Wirklich?
Denn wenn du mich verarschst—
Du musst mir vertrauen.
Ich verschränke die Arme, ein wenig misstrauisch, aber ich nicke.
Also erstmal...gehst du mit mir zu der Party.
Jeder wird dich bemerken, wenn du an meinem Arm hängst.
Ich widerstehe dem Drang, angesichts seiner Egozentrik zu würgen.
ZWEITENS, wir müssen einkaufen gehen.
Denn, es tut mir leid, aber du kannst das nicht anziehen.
Er führt mich nach draußen in den Flur und in sein Zimmer im zweiten Stock.
Er trägt noch immer nichts anderes als mein Handtuch.
Ich stehe in seiner Tür und sehe zu, wie er eine Schachtel aus seinem Schrank zieht.
Ta-da!
Es ist eine Schachtel mit Frauenkleidung.
Woher hast du die alle?
Ich nenne sie meine “One-Night-Stand”-Schachtel.
Nun such dir was aus.
App