Flexy Lexy - Staffel 1
by Kayla Parent
Alles nervt, morgens um 04:15 Uhr.
Erst recht das Durchlaufen der Sicherheitskontrolle am Flughafen.
Darum werde ich sofort stutzig, als meine beste Freundin anfängt zu kichern.
Worüber lachst du??
Sag jetzt bitte nicht, dass du schon wieder alten Herren zuzwinkerst.
Jenna winkt ab.
Nein, nein. Ist nichts.
Mir geht gerade ein Mem durch den Kopf, das ich gestern gesehen habe.
Ich glaube ihr nicht.
Aber es ist zu früh am Tag, um sich um ihre üblichen Flausen zu kümmern.
Außerdem sind wir endlich dran bei der Sicherheitskontrolle.
Ich lege mein Handgepäck und meine Handtasche auf das Förderband …
Und achte darauf, dass meine Schuhe und mein Telefon im Kontrollbehälter liegen. Und plötzlich ...
Fängt es an zu summen.
Ich zucke zusammen.
Was ist das denn?
Schon wieder das Summen.
Das ist aber nicht mein Telefon …
Und es hört sich so an, als ob das Geräusch aus meiner Handtasche käme.
Ich will sie mir schnappen, greife aber daneben, und sie verschwindet im Scanner.
Jenna beginnt hinter mir zu gackern.
Ich drehe mich schnell zu ihr um. Meine Sinne schlagen Alarm.
WAS - HAST - DU - GETAN?
Sie kann sich kaum halten vor Lachen …
Also vergehen weitere zehn Sekunden, bis ich eine Antwort bekomme.
Nichts, Flexy ... Äh, ich meine, Lexy!
Mit stockt vor Schreck der Atem.
OH, NEIN.
Das würde sie nie tun.
Das KANN sie einfach nicht getan haben.
Als ob sie meine Gedanken lesen kann, beginnt sie zu nicken.
Mein Gesicht läuft in allen Farben an.
Du hast meinen Vibrator in meine Handtasche gelegt?!
Wahrscheinlich habe ich das lauter gesagt, als ich sollte …
Weil nämlich ein paar unbeteiligte Reisende aufmerksam werden.
Vor allem der heiße Typ, der in der Schlange hinter uns steht.
Er zieht seine Augenbrauen hoch bis zum Haaransatz.
Peinlich berührt, wende ich mich wieder meiner „besten Freundin" zu.
Sie wedelt mit der kleinen Fernbedienung, mit der das Gerät ein- und ausgeschaltet wird.
Hab' ihn heute Morgen dort reingepackt.
Du kannst mir später Danke sagen!
Ich bring' sie um.
Ich ...
Entschuldigung, die Dame?
Können Sie bitte einmal kurz herkommen?
Ich drehe mich langsam zu dem Security-Mitarbeiter um.
Er sieht aus, als wäre er etwa 80 Jahre alt …
Und ... Er zieht Flexy Lexy, meinen schönen purpurroten Vibrator, aus meiner Handtasche heraus.
Ich höre einige Kicherlaute hinter mir.
Es tut mir echt leid.
Meine Freundin hat das hier zum Spaß reingetan.
Der Security-Mitarbeiter schaut ziemlich ernst drein.
Können Sie bitte erklären, was das ist?
Ich schaue ihn verblüfft an. Aber dann merke ich, dass er scheinbar echt keine Ahnung hat.
Na, prima.
Ist das eine Art Massagegerät oder so?
Jennas Stimme tönt hinter mir …
Eine sehr SPEZIELLE Art von Massagegerät!
Es muss gut sein, da die Lexy hier es fast jeden Abend benutzt!
Noch mehr Gelächter.
Ich durchbohre sie mit einem bösen Blick über meine Schulter …
Wenn Blicke töten könnten ...
Dann bleibt mein Blick wieder an dem heißen Typen hängen.
Er beißt sich auf die Unterlippe, ganz offensichtlich, um sich das Lachen zu verkneifen.
Seine Wangen sind ebenfalls leicht rot angelaufen.
Na, das ist ja einfach nur super!
Jennas Gag bring jeden in Verlegenheit.
Ich widme mich wieder dem Security-Mitarbeiter …
Er schaut sich mein „Massagegerät“ näher an.
Dabei hält er es jetzt ganz nah an sein Gesicht ran.
Du lieber Himmel!
Ich kann nicht länger hinsehen.
Ich schaue runter, um seine eingehende Prüfung nicht mit ansehen zu müssen …
Oder eher noch, um nach einem Loch im Boden zu schauen, in dem ich versinken kann.
Ich werde Flexy nie wieder benutzen können.
Entschuldigung, können Sie es nun wieder in meine Handtasche zurücklegen?
Nicht, bevor ich weiß, was es ist.
O.k. dann ... Es ist ein Massagegerät.
Wieder schallt Jennas Stimme …
Der Fachbegriff lautet VIBRATOR.
Die Augen des Security-Mitarbeiters zeigen, dass es Klick gemacht hat.
Er steckt das bewusste Teil wieder rasch zurück in meine Handtasche, bevor er seine Hand schnell wegzieht.
Ich nehme es ihm nicht übel.
Er winkt mich weiter, ohne mir in die Augen zu schauen.
Umso besser!
Der Vibrator ist aus dem Sichtfeld, aber ganz gewiss nicht aus meinem Kopf verschwunden.
Da schauen immer noch ein paar Leute in meine Richtung.
Und sie zeigen mit dem Finger auf mich und lachen.
Ich werde Jenna umbringen!
Ich ziehe in wütendem Schweigen meine Schuhe wieder an …
Als ich dann aufblicke, steht der heiße Typ fast direkt hinter mir.
Aus irgendeinem Grunde spüre ich das Bedürfnis, mich entschuldigen zu müssen.
Hallo, tut mir leid.
Ich kann mit der nirgendwo hingehen.
Der heiße Typ grinst, als er seinen Rucksack schultert.
Musst dich nicht entschuldigen.
War 'ne interessante Art, meinen Urlaub zu beginnen.
Ich bemerke, dass er ein Cancún-T-Shirt anhat.
Geht's nach Mexiko?
Ja, in die Frühjahrsferien.
Oh, toll!
Wir auch.
Mir wird es flau im Magen, als seine Augen aufleuchten.
Meine Güte, sieht der gut aus!
Und dann sein hinreißendes Lächeln.
Er will gerade etwas sagen …
Aber dann beginnt es in meiner Handtasche erneut zu summen.
Ich sehe über seine Schulter hinweg in Jennas Augen.
Sie grinst hinterhältig und winkt mit der Fernbedienung.
Zum Teufel mit ihr!
Ich sehe wieder den heißen Typen an.
Wenn du mich jetzt entschuldigen möchtest…
Ich entferne mich steif in Richtung Toilette.
Drinnen angekommen, schmeiße ich meinen Vibrator in den Müll.
Schönen Dank für die tollen Erinnerungen und so …
Aber das war's dann auch.
Ich treffe auf Jenna, als ich ein paar Minuten später wieder rauskomme.
DU!
Sie hebt ihre Hände hoch, wie um sich zu ergeben.
War doch nur ein kleiner Streich!
Etwas, damit unsere Ferien so richtig in die Gänge kommen!
Nur ein kleiner Streich?!
Noch nie im Leben habe ich mich so mies gefühlt!
Ich kann es nicht glauben, dass du mir so etwas angetan hast!
Erst recht vor dem heißen Typen!
Ach komm, war doch lustig!
Und außerdem hab' ich es auch schon wiedergutgemacht.
Oh nein, …
Und was hast du jetzt gemacht?
Mir Gleitmittel in den Koffer gepackt?
Oder Porno-DVDs in mein Handgepäck?
Jenna zwinkert mit den Augen.
Sie schiebt das besagte Handgepäck in meine Richtung.
Nein, das nicht.
Aber ich habe stattdessen die Telefonnummer des heißen Typen reingetan.
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